Ursachen für Blasensteine beim Kaninchen

Fütterungs- und Haltungsfehler

Zu den zehn häufigsten Gründen, warum Kaninchen in der Tierarztpraxis vorgestellt werden, gehören Harnsteine. Harnsteine finden sich häufig in der Harnblase, aber auch in den Harnleitern oder den Nieren werden sie gefunden. 90% dieser Harnsteine bestehen aus Calciumcarbonat. Ursache sind die besonderen Stoffwechselbedingungen der Kaninchen, hinzu kommen Haltungs- und Fütterungsfehler.

Ursachen für Harnsteine beim Kaninchen

Zu den zehn häufigsten Gründen, warum Kaninchen in der Tierarztpraxis vorgestellt werden, gehören Harnsteine. Harnsteine finden sich häufig in der Harnblase, aber auch in den Harnleitern oder den Nieren werden sie gefunden. 90% dieser Harnsteine bestehen aus Calciumcarbonat. Ursache sind die besonderen Stoffwechselbedingungen der Kaninchen, hinzu kommen Haltungs- und Fütterungsfehler.

Anders als bei Hund und Katze wird beim Kaninchen Calcium, dass nicht vom Körper benötigt wird, über die Harnwege wieder ausgeschieden. Aufgrund des basischen pH-Wertes im Urin kann Calcium dann dort kristallisieren und nachfolgend einen Stein bilden.

 

Werden vom Besitzer zu viele Calcium-haltige Futtermittel angeboten (Luzerne, Mineralsteine, Mischfutter mit Mineralzusätzen, Heu mit hohem Kräuteranteil), kann die Calcium-Konzentration im Urin stark ansteigen. Besonders die im Handel verkauften Luzernerollis, aber auch Kräuterheu, das gerne als besonders gesund angepriesen wird, sind dabei mit Vorsicht anzubieten.

Ist durch die Haltungsbedingungen (zu kleiner Stall, die Auslauf-Fläche sollte mindestens 6 qm pro Tier betragen!) die Bewegung eingeschränkt und gleichzeitig das Tier übergewichtig, kann dies die Entwicklung von Harnsteinen zusätzlich begünstigen.

Erste Krankheitsanzeichen

Beobachten Sie Ihr Kaninchen genau

Typisch beim Kaninchen ist eine Eintrübung des Urins, der dabei eine schlammige Beschaffenheit erreichen kann. Dies ist aber als normal anzusehen.

Die ersten Krankheitsanzeichen sind beim Kaninchen oft unspezifisch. Neben einer verschmierten und entzündeten Hautregion zwischen den Hinterbeinen kann es zu Apathie, Schmerzäußerungen, Blut im Urin, Durchfall und Futterverweigerung kommen.

Beim Abtasten kann ein größerer Stein in der Urinblase tastbar sein, spätestens auf dem Röntgenbild wird der Stein dann sichtbar. Ein Ultraschall ist auch möglich, meist aber nicht notwendig.

Prävention und Behandlung bei Erkrankung

Bereits vorhandene Steine lassen sich leider durch eine Futterumstellung nicht mehr auflösen. Sie müssen vom Tierarzt chirurgisch entfernt werden. Der Aufwand ist dabei mit einer Blasenoperation bei Hund und Katze gleichzusetzen, die Kosten ebenfalls.

Bei bereits operierten Tieren, denen ein Stein entfernt wurde,  ist eine Umstellung von Haltung und Fütterung zwingend notwendig, da es sonst schnell zu Neubildungen kommt. Wichtig ist das Angebot an Saftfutter, um den Tieren darüber viel Flüssigkeit zuzuführen. Gleichzeitig sollte immer ausreichend Trinkwasser zur freien Verfügung stehen. Die beliebten Nippeltränken sind dabei eher unvorteilhaft. Besser sind Trinkgefäße, aus denen das Wasser leichter und in größerer Menge aufgenommen werden kann. 

Auch auf vermehrte Bewegung ist zu achten. Auf Luzernerollis und Mineral-Nagersteine sollte ganz verzichtet werden. Ebenso sollte auf handelsübliche Mischfutter verzichtet werden.

Diesen Futtermitteln sind zwar nett aussehende bunte Bestandteile untergemischt, die aufgrund der Farbe an Obst oder Gemüse erinnern, tatsächlich jedoch handelt es sich dabei meist um eingefärbte Brotreste aus der Industrie. Deren Aufquellverhalten entzieht dem Verdauungstrakt weitere Flüssigkeit.

Heu und Saftfutter sind vorzuziehen und reichen als Alleinfutter aus.

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