Geburt eines Hundes

Kosten können erheblich sein

Eine Geburt beim Hund ist für viele Menschen ein schönes Erlebnis. Kommt es hingegen zu Schwierigkeiten vor oder während der Geburt, so dass ein Kaiserschnitt oder andere Maßnahmen notwendig werden, trübt sich dieses Erlebnis für den Besitzer des Hundes schnell ein.

Ein Kaiserschnitt sollte finanziell geplant sein

Vermeiden Sie Überraschungen

Eine Ursache hierfür sind die bei einem Kaiserschnitt entstehenden Kosten. So ist längst nicht jedem Besitzer klar, wie sich die Kosten einer solchen OP und der darauffolgenden Intensivversorgung zusammensetzen.

Verläuft der Kaiserschnitt unkompliziert, die Welpen sind lebensfroh und benötigen nur wenig Betreuung, sind auch die Kosten übersichtlich.

Sind hingegen die Hundewelpen schwach, was leider sehr häufig der Fall ist, muss entsprechend viel Aufwand betrieben werden, um jeden einzelnen Welpen fit zu machen.

Und da liegt auch das Hauptproblem. „Jeden einzelnen Welpen“ kann bedeuten, dass es nur zwei Welpen gibt, aber auch Würfe von 10 und mehr Welpen sind keine Seltenheit.

Auf die richtige Praxis setzen

Dementsprechend groß ist der anfallende Personaleinsatz. Der Chirurg und seine Assistenz sind durch die weitere OP gebunden und können nicht eingreifen. Für die Versorgung aller Welpen sind weitere Kräfte in möglichst großer Anzahl einzusetzen.

Kleinere Praxen stossen hier schnell an ihre natürlichen Grenzen. Aber auch in größeren Tierarztpraxen wird es zur erheblichen Belastung für den alltäglichen Praxisbetrieb, wenn 5 oder mehr Mitarbeiter gleichzeitig mit der Geburt und deren Nachversorgung über mehrere Stunden gebunden sind.

Selbst wenn der Eingriff vorher zeitlich geplant wurde, steht der restliche Praxisbetrieb in dieser Zeit meist komplett still. Dieser Personalaufwand hat aber seine Kosten. Je mehr Welpen, desto höher die Kosten. So übersteigen die Kosten der Erstversorgung aller Welpen regelmäßig die eigentlichen Operationskosten des Muttertieres. Darüber sollte sich ein Hundehalter vorher im Klaren sein.

Kommt es zusätzlich zu Komplikationen bei der Hündin oder den Welpen, können sich die Gesamtkosten schnell verdoppeln oder auch verdreifachen. Das liegt oft daran, dass nach der Erstversorgung des neugeborenen Welpen zeitaufwendige weitere Versorgungsmaßnahmen entstehen, wenn die Welpen nicht trinken wollen oder die Atmung schlecht ist.

Unterstützung und Nachsorge

Bis die kleinen stabil atmen und fit sind

Welpen, die nach wenigen Minuten (maximal 2 bis 3) regelmäßig atmen, sind als vital einzustufen, ihre weitere Versorgung ist unkompliziert. Ist diese Atemtätigkeit jedoch gestört, muss sofort eingegriffen werden. Als erstes müssen die Atemwege freigelegt werden, indem Schleim abgesaugt wird. Trockenreiben des Welpen kann dessen Atmung zusätzlich anregen. Im ungünstigsten Fall jedoch muss der Welpe intubiert werden. All dies muss zügig innerhalb der ersten 3 bis 4 Minuten passieren. Eine Fachkraft kann sich dabei mit maximal zwei Welpen beschäftigen, ist dies aufgrund der Praxisstruktur nicht möglich, sinken die Chancen erheblich und es kommt zu Verlusten.

Hat die Atmung endlich eingesetzt ist die Zufuhr von Sauerstoff wichtig. Hierzu sollte eine Sauerstoffbox vorhanden sein. Als nächster Schritt muss der Welpe möglichst schnell mit der Mutterhündin zusammengebracht werden, damit er Muttermilch aufnehmen kann. In vielen Fällen ist die Hündin zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht aus der Narkose erwacht, so dass – wiederum personalintensiv – die Welpen immer wieder angelegt und weiter überwacht werden müssen.

Leider kann es vorkommen, dass der Saug- und Schluckreflex der Hundewelpen nur verzögert einsetzt. Daher muss dann übergangsweise sehr zügig mit einer Flaschenfütterung begonnen werden, da die Welpen ansonsten ebenso schnell in einen Unterzucker geraten können.

Ist nach der OP die Hündin geschwächt oder wehrt sogar die Welpen ab bzw. vernachlässigt die angeborene Brutpflege, muss über die nächsten Stunden ständig durch eine Hilfsperson dafür gesorgt werden, dass die Welpen nicht auskühlen und über die Muttermilch ausreichend Kolostrum zu sich nehmen. Dafür ist es dann erforderlich die Hündin abzumelken.

All dies erfordert besondere Umsicht und einen dauerhaften Personaleinsatz. Es wird klar, dass dadurch teilweise über Stunden zusätzliche Kosten in einer vorher nicht kalkulierbaren Größenordnung entstehen. Als Faustformel bei komplizierten Geburten gilt daher: je mehr Welpen, desto höher die Kosten.