Wird bei Ihrem jungen Hund eine Hüftdysplasie (HD) frühzeitig festgestellt (z.B. mit dem PennHIP-Röntgen) kann ihm eine Operationsmethode namens JPS (juvenile pubische Symphisiodese) helfen, das spätere Ausmaß der Erkrankung einzuschränken.
Fütterung (BARFen) des Hundewelpen
Soll ich meinen Hund BARFen?
BARF ist die Abkürzung von Bone and Raw Food, also Knochen- und Rohfütterung. Ein BARF-Futter setzt sich dabei neben rohem Fleisch aus Knochen und Innereien, Obst und Gemüse, Eier- und Milchprodukten sowie Öl, Kräutern und Nüssen zusammen.
Die Zusammensetzung basiert dabei auf dem Fressverhalten von Wölfen. Leider missverstehen viele Hundehalter den Wolf jedoch als reinen Fleischfresser, und geben ihrem Hund daher nur rohes Fleisch. Diesen Hunden fehlen dann wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung, da ein Wolf ja u.a. auch die Innereien seiner Beute frißt.
BARF, was ist das?
Statistiken belegen, dass 8 % aller Hundebesitzer das Futter für Ihren Hund selber zubereiten, etwa 2 % füttern BARF. Auch bei Welpen sehen wir in unserer Tierarztpraxis, dass zunehmend auf BARF umgestelt wird. Hierzu raten wir, dass immer eine Rationsberechnung erfolgen sollte, um einer Mangelversorgung vorzubeugen, da Hundewelpen – im Vergleich zum ausgewachsenen Hund – einen bis zu vierfach höheren Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen haben.
Wichtig ist eine regelmäßige Gewichtskontrolle des Welpen. Sie zeigt anhand einer Wachstumskurve, ob eine Energieüberversorgung besteht.
Die Schwierigkeit für den Besitzer besteht darin, die tägliche BARF-Ration ausgeglichen und an die jeweilige Wachstumsphase seines Hundes angepasst zuzubereiten. Leider ist bei vielen Hundebesitzern die gewählte Zusammenstellung der Nährstoffe mangelhaft. Das liegt daran, dass der Nährstoffbedarf oft aufgrund von im Internet kursierenden Rezepten ungeprüft übernommen wird. Dabei wird häufig schon nicht einmal überprüft, ob die dort verbreiteten Rezepte für einen ausgewachsenen Hund oder einen Welpen mit seinem erhöhten Nährstoffbedarf zusammengestellt wurden.
Risiken bei einer Fehlversorgung
Besitzer eines Welpen bitten regelmäßig ihren Tierarzt über eine Blutuntersuchung herauszufinden, ob die Zusammensetzung des von ihnen hergestellten BARF korrekt ist. Problematisch dabei ist, dass einzelne Bestandteile des Futters dabei im Tagesverlauf des Welpen starken Schwankungen unterliegen, das Blutergebnis somit oft nicht aussagekräftig ist. Gerade beim Calcium fällt ein Mangel so oft nicht auf, da der Körper des Welpen sich bei einer zu geringen Calcium-Zufuhr von aussen das benötigte Calcium aus den eigenen – im Wachstum befindlichen – Knochen zurückholt. Das sogenannte BARF-Blutprofil verschleiert solche Mangelzustände, es kann im schlimmsten Fall zu plötzlichen Knochenbrüchen ohne grössere äußere Einwirkung kommen.
Da das Risiko einer Fehlversorgung gerade beim Welpen hoch ist, muss man sich eingehend mit den einzelnen Bestandteilen einer BARF-Ration beschäftigen. Da die Blutspiegel von Phosphor, Calcium und Zink im Tagesverlauf starken Schwankungen unterliegen, und andere Stoffe im Fett oder Körperorganen gespeichert werden, und somit im Blut nicht erfasst werden, ist ein Blutprofil zur Überwachung der Fütterung eines Hundewelpen mit BARF also eher nicht geeignet. Abweichungen in den Ergebnissen können lediglich eine Warnung sein, die Zusammensetzung des angebotenen Futters einer weitergehenden Überprüfung zuzuführen. Hier haben sich Spezialisten wie z.B. „Futtermedicus“ bewährt, mit dem unsere Praxis in solchen Fragen zusammenarbeitet.
Zwar kann man den Bedarf eines Hundewelpen anhand seines aktuellen Gewichts und Alters sowie des zu erwartenden Endgewichts berechnen, doch tun sich viele Hundebesitzer offenbar schwer, den aktuellen Tagesbedarf dann auch mit der Ration im erforderlichen Maß regelmäßig zur Verfügung zu stellen. Die hierfür im Handel erhältlichen Mineralfutter und Vitaminpulver sind mit den beiliegenden Messlöffeln nur selten wirklich exakt abzumessen, es kommt leicht zu einer Über- aber auch Mangelversorgung.
Experten wie Futtermedicus hingegen können mit computergestützen Analysetools eine detailierte Ernährungsberatung durchführen. Hierzu werden vom Besitzer des Welpen die verwendeten Futtermittel genannt. Deren Nährstoffgehalt wird dann im Verhältnis zum Bedarf abhängig vom Alter und Entwicklungszustand gestellt. Fehler in der Zusammensetzung sind so für den Experten leicht zu ermitteln.
Fütterungsfehler vermeiden und Tagebuch führen
Was Ihr Liebling vertragen kann
Häufigst zu beobachtender Fehler beim BARF eines Hundewelpen ist eine Überversorgung mit Energie, wobei hierfür auch eine übermässige Gabe von Leckerlies verantwortlich sein kann. Neben einer Fehlversorgung von Calcium und Phosphor ist zudem eine Unterversorgung von Spurenelementen und den Vitaminen A und D zu beobachten.
Wird in der Wachstumsphase dauerhaft Futter mit zu viel Energie zugeführt, kommt es nicht nur zu einer viel zu schnellen Zubildung von Muskel- und Organmasse, sondern auch zu einer unnatürlichen Bildung von Knochen und Knorpel. Diese sind dann weniger belastbar, was die Wahrscheinlichkeit von Knorpelschäden erhöht.
Da sich Fütterungsfehler durch BARF erst mit einer Zeitverzögerung bemerkbar machen ist es für den Hundebesitzer besonders wichtig, mittels eines Fütterungstagebuches die Entwicklung des Körpergewichtes exakt festzuhalten. Auch sollte hier die Menge des täglichen BARF sowie weiterer Zugaben an Leckerlie exakt notiert werden.
Weicht die Gewichtsentwicklung um mehr als 5 % von einer individuell für den konkreten Hund zu erstellenden Wachstumskurve ab, ist die Fütterung anzupassen.
Zwar sind HD, ED und OCD genetisch veranlagt, doch kann eine übermässige Abweichung von der Wachstumskurve nach oben erhebliche Auswirkungen auf den Schweregrad der Erkrankung haben.
Gerne werden Innereien wie Pansen, Lunge, Niere und leber gefüttert. Da diese jedoch sehr bindegewebshaltig sind werden sie im Dünndarm nur unzureichend verdaut. Im Dickdarm kann dies dann zu Blähungen und anschließend weichem Kot führen. Daher sollten beim Welpen bis zum Abschluss des Wachstums die Innereien nicht mehr als ein Drittel an der gesamten Fleischmenge ausmachen.
Auch bei Rinderleber sollte man Vorsicht walten lassen. Ein Zuviel kann zu einer Überversorgung mit Vitamin B führen. Als Faustregel gilt hier, 5 Gramm Rinderleber pro 10 Kilogramm Körpergewicht Hund nicht zu überschreiten. Ansonsten kann es bei höheren Mengen zu Entwicklungsstörungen im Knochenskelett kommen.
Da der Calciumbedarf je nach Rasse und Geschlecht stark variiert, ist gerade hier die Hinzuziehung eines Experten ratsam, da sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung gravierende Folgen haben kann.
Im Einzelfall ist hier die Kontaktaufnahme mit „Futtermedicus“ empfehlenswert.